Jetzt hängen sie wieder, in neuen Rahmen, mit feinen Passepartouts: Zwei meiner Lieblingsbilder, die ich vor langer Zeit gekauft habe. Sie begleiten mich seit Jahren, sind mit mir umgezogen, waren auf Wanderschaft vom Büro in den Konferenzraum und von dort weiter in die Wohnung. Zwischendrin haben sie – sorgfältig verpackt in säurefesten Kartonmappen – eine Weile im Verborgenen gelegen. Sie sind eine Erinnerung an berührende Begegnungen, mit Paul und seiner Frau Hanna. Als junger Mann im Zweiten Weltkrieg überlebte er nur um Haaresbreite eine schwere Kopfverletzung und hatte das unfassbare Glück, keine bleibenden Schäden davonzutragen. Es hat ihn aufmerksam gemacht auf die Leiden anderer, denen er gemeinsam mit Hanna zu helfen beschloss. Als Seelsorger, aber auch als Leiter eines Wohnheims für behinderte Menschen im Süden Deutschlands.
Mit Künstlern aus aller Welt verband ihn eine intensive, bereichernde Freundschaft: In seiner Wohnung hingen überall ihre Werke, Größen der Kunst wie Jackson Pollock, Joseph Beuys und viele mehr waren ihm Inspiration, Denkanstoß … und brachten ihn dazu, mit den Bewohnern der Diakonie Wehröfflingen ein besonderes Experiment zu wagen. Begegnungen mit Künstlern und ihren Bildern, die den Menschen in der Diakonie einen anderen, überraschenden Blickwinkel eröffneten. Sie ermutigten, selbst mit Pinsel, Farben und Leinwand ihren inneren Welten Ausdruck zu verleihen. (mehr …)